Schönwald

Familie Schönwald trifft sich anlässlich der Eröffnung eines queeren Buchladens in Berlin von Tochter Karolin. Plötzlich steht der Vorwurf im Raum, das Geld dafür sei durch die Nazi-Vergangenheit der Familie belastet. Vater Harry, ehemaliger Kölner Staatsanwalt, Mutter Ruth, die ihre Literaturwissenschafts-Karriere der Familie geopfert hat und die drei sehr unterschiedlichen erwachsenen Kinder sind zugleich Opfer und Täter von Moralvorstellungen des deutschen Nachkriegs-Bildungsbürgertums: Hamburger Universitätsbetrieb, Eigenheim, Hotelbuchungen, USA-Karriere, Bio-Produkte im Berliner Umland , Kindererziehung und vor allem viele enttäuschte Erwartungen und gegenseitiges Versteckspielen werden lebendig und real aus den Perspektiven der einzelnen Familienmitglieder geschildert. Die Fassade der Schönwalds bröckelt gewaltig. Ein toller Schmöker, mit viel Witz im Detail.